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Frühe Op zahlt sich aus!

Nach einem Riss des vorderen Kreuzbandes sollten Patienten eher früher als später auf den OP-Tisch. Wird das Band schnell rekonstruiert, entwickeln Patienten langfristig nämlich weniger Kniekomplikationen.

ROCHESTER/MINNESOTA. Die Rekonstruktion gerissener vorderer Kreuzbänder hat offenbar einen protektiven Effekt für die betroffenen Knie, wenn man das konservative Vorgehen als Vergleich heranzieht.

Dies geht aus Studienergebnissen hervor, die Dr. Thomas Sanders von der Mayo Clinic in Rochester und Kollegen erarbeitet haben (Am J Sports Med 2016; online 8. März).

In die retrospektive Untersuchung wurden 964 Patienten mit gerissenen und 964 gematchte Kontrollpersonen mit intakten vorderen Kreuzbändern einbezogen. Die Teilnehmer waren im Mittel 28 Jahre alt.

Sekundäre Meniskusschäden seltener

Bei 509 Patienten wurden die rupturierten Kreuzbänder relativ früh und bei 91 verzögert (nach einem Jahr oder später) rekonstruiert, 364 Patienten wurden konservativ behandelt.

Die Nachbeobachtung dauerte knapp 14 Jahre. In dieser Zeit erlitten 37,4 Prozent der nach einem Kreuzbandriss nicht operierten und 8,2 Prozent der operierten Patienten eine sekundäre Meniskusverletzung.

Das Risiko nach Verzicht auf einen Rekonstruktionseingriff war damit - unter Einbeziehung von Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht und initialem Meniskusschaden - im Vergleich 5,4-fach erhöht (Hazard Ratio [HR] 5,4).

Eine symptomatische Arthrose entwickelten 31,6 Prozent der nichtoperierten und 8,5 Prozent der operierten Patienten (HR 6,0). Mit Blick auf die Notwendigkeit eines totalen endoprothetischen Kniegelenkersatzes betrugen die Quoten 6,9 Prozent und 0,5 Prozent (HR 16,7).

Nicht alle Folgen werden verhindert

Die Ergebnisse nach früher Rekonstruktion fielen zudem günstiger aus als nach verzögerter Operation. Meniskusschäden traten nach Letzteren rund viermal, Arthrosen rund sechsmal häufiger auf. Die Raten betrugen 19,8 Prozent versus 6,1 Prozent (Meniskusläsionen) und 22,0 Prozent versus 4,5 Prozent (Arthrose).

Dennoch verhinderte auch die frühe Rekonstruktion gerissener vorderer Kreuzbänder nicht alle Folgen. Das zeigte der Vergleich mit den Kontrollpersonen ohne Kreuzbandriss.

Das Risiko, bis zum Ende der Nachbeobachtungszeit eine Diagnose arthrotischer Knieveränderungen gestellt zu bekommen, war trotz früher Operation 4,9-fach gesteigert; die Quoten lagen bei 4,5 Prozent versus 1,2 Prozent.

Hinweise auf spätere Arthrose nach einem Riss des vorderen Kreuzbandes gaben ein Alter von über 21 Jahren zum Zeitpunkt der Verletzung, bestehende Knorpelschäden und mediale oder laterale Meniskusrisse.

Quelle: aerztezeitung.de

Autor: Robert Bublak

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